Wichtige Infos: Die Rückkehr der Wölfe nach Hessen

Aus aktuellem Anlass möchten wir auf die Informationen des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie zur Rückkehr der Wölfe nach Hessen hinweisen: Der Wolf in Hessen

Für den Odenwaldkreis gibt Raina Kessler zu allen Fragen den Wolf betreffend kompetent Auskunft.
Kontakt unter 06062 70-101 oder per E-Mail an r.kessler@odenwaldkreis.de

In dringenden Fällen steht die Wolfshotline zur Verfügung unter 0611/ 815 3999. 

Eine Übersicht über ehrenamtliche sachkundige Helfer gibt es HIER

Außerdem empfehlen wir das umfassende Infopapier Wölfe in Deutschland (NABU Bundesverband) und diese FAQs zum Wolf

Foto: BUND Deutschland

Der Wolf ist ein Wildtier, mit dem wir in den letzten 150 Jahren verlernt haben umzugehen. Es ist keineswegs „der böse Wolf“, vor dem wir Angst haben müssen.  Vielmehr genießt der Wolf in der Europäischen Union den höchsten Schutzstatus. Auf der Roten Liste in Deutschland galt der Wolf bis vor kurzem als ausgestorben. Hierzulande hat er nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) ebenfalls den höchsten Schutzstatus. Wir werden uns also mit sachlichen Argumenten damit beschäftigen, wie ein Zusammenleben mit dem Wolf bei uns im Odenwaldkreis gelingen kann.

Ein sehr lesenswerter Beitrag von Harald Hoppe, Sprecher des BUND Odenwald, soll das Verständnis für diese Versachlichung fördern.

‚Wieviel Wolf verträgt der Odenwald‘ vom 24.11.17:

Seit Jahrzehnten gibt es eine deutsche und europäische gesetzliche Regelung zum Schutz von Tieren und Pflanzen in der freien Natur. Diese Regelung wurde von den gewählten Vertreterinnen im Bundestag und Landtag beschlossen und stellt damit die gemeinsame Grundlage unserer Beurteilung von frei lebenden Tieren und Pflanzen dar. Danach genießt der Wolf den besonderen Schutz unserer Gesetze.

Dieser Schutz wurde in Kenntnis der von Fachleuten gelieferten Erkenntnisse zu Eigenschaften und Verhalten des Wolfes ausgesprochen. Erfahrungen in Sachsen und anderen europäischen Ländern mit jahrzehntelanger Tradition mit Wölfen bestätigen die Ungefährlichkeit des Tieres für Mensch und (Nutz-)Tier. Es ist völlig verzerrend, wenn die berechtigte Klage von durch einen Wolf Geschädigten, als bestimmend für die Berichterstattung gewählt wird. Die veröffentlichte Meinung im Odenwälder Echo wird wahrscheinlich niemals die Forderung von Angehörigen eines Verkehrstoten nach genereller Geschwindigkeitsbegrenzung in vergleichbarer Form publizieren. Aber bei einem Wildtier wird der interessengeleitete und rechtswidrige Ruf nach Beseitigung des Täters sofort breit herausgestellt. Dies hat mit seriöser
Berichterstattung nichts zu tun.

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz setzt sich dafür ein, dass sich die hiesigen Tierhalter gezielt und umfassend mit den Anforderungen des Herdenschutzes auseinandersetzen. Dafür gibt es auch im Odenwald genügend Beispiele. Der BUND plädiert dafür, im Interesse des Zusammenlebens von Mensch und Tier Schäden und Mehraufwand der Tierhalter durch öffentliche Subventionen abzufedern. Das im Bild zum Artikel gezeigte Beispiel einer weitgehend ungeschützten Weide zeigt lehrbuchhaft, wie Schafhalter es heute eben nicht mehr machen können. Das ist schmerzlich und unser Beistand gilt den Tierhalterinnen und Tierhaltern – aber der BUND erwartet sachverständige Beiträge und keine
Sensationspresse. Der Odenwald wird – wenn es den Wölfen passt – wieder zum Lebensraum dieser Tierart werden. Dies ist erklärter und begründeter Wille der Mehrheit der Bevölkerung bzw. ihrer Vertreterinnen.
Wir sollten uns darüber freuen statt nach der Knarre zu greifen.