Stellungnahme des AK Mobilität von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Odenwaldkreis zum ÖPNV in der Unterzent und zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans.

Odenwaldkreis – In einer Sitzung des Arbeitskreises Mobilität der Odenwälder Grünen beschäftigte sich dieser mit dem im Jahr 2024 fortzuschreibenden Nahverkehrsplan des Odenwaldkreises.

Insbesondere ging es dabei um die Situation des grenzüberschreitenden ÖPNV-Angebotes in der Unterzent. Die Buslinien 20 und 22 und die Buslinie VU 67 wurden dabei besonders betrachtet.

Berichte in der Tagespresse über den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aus den Lützelbacher Ortsteilen Haingrund und Seckmauern handeln meistens von Beschwerden der Fahrgäste über unzureichende oder nicht mehr vorhandene Busverbindung nach Bayern. Zuletzt griff das auch der neue Lützelbacher Bürgermeister Tassilo Schindler auf.

Dabei besteht ein hoher Bedarf, denn es pendeln viele Lützelbacher*innen zu Ausbildungs- und Arbeitsplätzen nach Bayern.

Die Wochenend-Rufbusverbindung zwischen Höchst und Mömlingen wurden eingestellt und der Fahrplan ins Maintal in den letzten Jahren erheblich ausgedünnt, samstags wurde der Busverkehr komplett eingestellt. Krankheitsbedingt wurden die Verbindungen von Haingrund über Wörth/Main nach Klingenberg reduziert.

Zudem sind die meisten Busverbindungen nicht mehr auf die Fahrzeiten der Bahnlinie zwischen Aschaffenburg und Miltenberg abgestimmt. Auch auf anderen Relationen zwischen Mümling und Main sowie weiteren Verbindungen über die Kreis- und Landesgrenzen hinaus bestehen keine attraktiven und durchgehenden Verbindungen mehr. So fehlt etwa eine durchgehende Verbindung von Höchst über Mömlingen nach Obernburg.

Der Arbeitskreis Mobilität der Grünen befasst sich seit mehreren Monaten mit dieser Problematik.  Nach einer Bestandsaufnahme und Sammlung von Rückmeldungen aus der Bevölkerung will man mit den Verantwortlichen auf beiden Seiten der „Grenze“ dazu Gespräche führen. Ein verbessertes öffentliches Verkehrsangebot eröffnet auch den Menschen in ländlichen Regionen die Möglichkeit einer umweltfreundlichen Mobilität. Durch das Deutschland Ticket ist ein gutes preisliches Angebot geschaffen worden und nun muss der ÖPNV auf dem Land weiter ausgebaut werden. Ziele der Grünen sind die Förderung von Carsharing-Angeboten im ländlichen Raum und Busse-Verbindungen zu jeder Stunde in jedes Dorf.

Das Nachbarland Baden-Württemberg ergänzte die Schienen- und lokalen Busverbindungen mit einem landesweit abgestimmten Netz von Regiobuslinien. Von diesen Konzepten könnte man auch im Odenwald lernen, um z.B. im Rahmen der Neuaufstellung des Nahverkehrsplans ab 2025 Verbesserungen zu erreichen.

Der Arbeitskreis Mobilität der Grünen im Odenwaldkreis bittet zunächst die Bevölkerung in der Unterzent, insbesondere der Kommune Lützelbach um ihre Anregungen, wie die ÖPNV-Mobilitätsbedürfnisse abgedeckt werden sollten. Es geht dabei nicht nur um Fahrten zur Arbeitsstelle oder zur Schule, sondern auch zum Einkauf, zum Arztbesuch oder in die Häckerwirtschaft am Wochenende. Auch auf andere „grenzüberschreitende“ Verbesserungsvorschläge für den ÖPNV im Odenwald will der Arbeitskreis eingehen und ruft daher zu entsprechenden Vorschlägen auf. Gerne unter: akmobilitaet@gruene-odenwald.de.