In Zeiten des Klimawandels muss Regionalpolitik deutlich mehr als nur lokale Lösungen bieten, denn eine Vielzahl der sich verschärfenden Probleme lässt sich nur in größeren Zusammenhängen koordiniert lösen. Dazu gehört ein klimaresilienter Planungsansatz ebenso wie die Förderung interkommunaler Zusammenarbeit, um knappe Ressourcen effizient
einzusetzen. Ob wir uns in unserer Heimat wohlfühlen und welche Lebensqualität wir haben, wird in starkem Maß letztlich von den Entscheidungen der Regionalplanung mitbestimmt, deshalb betrifft sie die Menschen unmittelbar.
Die Sicherung von Freiräumen als Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen ist vor der Ausweisung von Siedlungs- und Gewerbeflächen die wichtigste Aufgabe der Regionalpolitik. In Zeiten akuten Wohnungsmangels ist dies eine besondere Herausforderung, steht sie doch oft in Konkurrenz zu klimapolitischen Notwendigkeiten. Ergänzt wird dies noch durch die Aufgabe, die Mobilität der Menschen ebenso wie die Versorgung mit regional produzierten Nahrungsmitteln umweltverträglich zu gewährleisten. In Zeiten des Klimawandels ist obendrein eine nachhaltige Energieversorgung aus regenerativen Quellen das Gebot der Stunde.
Wir stellen deshalb eine aktive Regionalpolitik zur Wahl, die folgende Ziele verfolgt:
- Begrenzung und langfristige Beendigung des Flächenverbrauchs und Vorrang der Erschließung von Konversionsflächen und innerörtlichen Brachen sowie eine angemessene Verdichtung im Wohnflächenbestand;
- Neue Siedlungsflächen nur im Einzugsbereich leistungsfähiger Angebote des ÖPNV;
- Keine neuen separaten Wohnsiedlungen und Gewerbeflächen in den Freiflächen;
- (Um-)Gestaltung neuer und bestehender Wohnsiedlungen zur Verbesserung der Klima-Resilienz;
- Gewährleistung wohnungsnaher Versorgung durch ein regionales Einzelhandelskonzept;
- Aktive Freiraumsicherung mit Aufwertung der ökologischen Qualität und auch zu Erholungszwecken;
- Vernetzung der Freiflächen mittels regionaler Grünzüge;
- Dauerhafte Freihaltung von Auen und Kaltluftschneisen;
- Schutz von landwirtschaftlichen Flächen mit hoher Bodenqualität vor Bebauung
- Schutz der natürlichen Ressourcen (Grundwasser) sowie Minimierung der Rohstoffausbeutung;
- Stärkung einer menschen- und umweltgerechten Mobilität durch Integration unterschiedlicher Verkehrsmittel;
- Wirksame planerische Minderung des Straßen-, Bahn- und Fluglärms;
- Minimierung der LKW-Verkehrswege bei Gewerbeansiedlungen;
- Freihaltung von geeigneten Flächen für die Windenergie und Steuerung der Nutzung von Solarenergie, Geothermie, Biomasse und Wasserkraft.
Wir wollen unsere Region Südhessen also gemeinsam, von Großstädten bis Dörfer, den Ballungsraum Rhein-Main und den Odenwald, ebenso wie den Rheingau und die Wetterau zu einer nachhaltig orientierten europäischen Region entwickeln und deren Stärken, ihre Weltoffenheit sowie die Vielfalt ihrer Menschen und ihrer Natur nachhaltig sichern, damit unsere Region lebens- und liebenswert bleibt.