Erbach/Odenwaldkreis: Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Odenwald sind erfreut, das ihr Antrag zu einer „SolarOffensive“ Odenwald nun den parlamentarischen Weg in den Umweltausschuss geht. „Klimaschutz ist unser aller Aufgabe und auch der Odenwaldkreis muss dazu seinen fairen Beitrag leisten. Die Solarenergie ist dafür ein wichtiger Baustein und sie findet breite Unterstützung in der Gesellschaft. Deshalb muss der Odenwaldkreis jetzt verstärkte Anstrengungen unternehmen, um den Ausbau auf privaten und öffentlichen Flächen – insbesondere Dächer und nach Prüfung zum Beispiel auch Konversionsflächen – entschieden voranzubringen. Unser Antrag ist hierfür der Anstoß“, so der Fraktionsvorsitzende Dr. Jonas Schönefeld zu den Beschlüssen der Kreistagssitzung vom 5. Juli 2021.
Bei der gleiche Sitzung stand auch die Zukunft des Brensbacher Schlachthofes zur Debatte. Die Fraktion setzt sich grundsätzlich für regionale Wirtschafts- und Verarbeitungsstrukturen und natürlich für die ökologische Land- und Viehwirtschaft ein. Zu begrüßen ist, dass über die Zukunft des Schlachthofes nun debattiert ist. Jedoch bemängelte die Fraktion, dass die bestehende Information keine ausreichende Entscheidungsgrundlage darstellt. Deshalb stellte sie den Antrag, dass bis Ende des Jahres 2021 verschiedene Optionen für eine Weiterentwicklung und dazugehörige Finanzpläne erstellt werden, die eine Grundlage für weitere Entscheidungen sein können. Dieser fand im Kreistag Zustimmung.
Ein weiterer wichtiger Punkt war eine Debatte zu einem CDU-Antrag, der beabsichtigt, die Mitgliedschaft von Städten, Gemeinden und Landkreisen bei dem Bündnis „Odenwald gegen Rechts“ durch ein Rechtsgutachten prüfen zu lassen. Dazu der GRÜNE Kreistagsabgeordnete Frank Diefenbach: „Nach dem Austritt Erbachs aus dem Bündnis „Odenwald gegen Rechts“ können wir einerseits das Bedürfnis nach Rechtssicherheit was den Beitritt von Kommunen in Organisationen betrifft verstehen, allerdings setzt ein solcher Antrag doch das komplett falsche gesellschaftliche Zeichen: nicht „Odenwald gegen Rechts“ ist das Problem, sondern Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus. Deshalb werden wir GRÜNE an diesem Bündnis auch nicht rühren und alles dafür tun, seine gesellschaftlich wichtige Arbeit zu unterstützen.“
Zuletzt wurde auch über den vierspurigen Ausbau der B45 zwischen Groß-Umstadt und Dieburg sowie eine Ortsumgehung an der B-38 debattiert. Anlass war das Bestreben der Regierungskoalition, den Nachbarkreis Darmstadt-Dieburg bei den ersten Planungsschritten ideell zu unterstützen. Während die Grünen die Bedürfnisse der Pendler*innen sehr ernst nehmen, ist die Lösung hierfür ein stärkerer ÖPNV und insbesondere der konsequente Ausbau der Odenwaldbahn und der Anschlüsse an andere Verkehrsträger wie zum Beispiel Busse. Denn wenn mehr Menschen anstelle des Autos den Zug verwenden, gibt es auch weniger Staus. „Immer mehr Staßenbau passt nicht in diese Zeit und spiegelt die verfehlte Verkehrspolitik der Großen Koalition in Berlin, die an die 1950er und 1960er Jahre erinnert, wider. Wir setzen uns für eine nachhaltige Zukunft und Straßenerhalt vor Neubau ein, so Dr. Jonas Schönefeld zu der Debatte.