Sommerfest macht Lust auf Zukunft

Daniela Wagner (MdB) und Angela Dorn

Die Schwerpunktthemen „Landwirtschaft, Verbraucherschutz und ländlicher Raum“ standen beim Sommerfest der Odenwälder GRÜNEN im Mittelpunkt. Unsere Bundestagsabgeordnete Daniela Wagner, die Landesvorsitzende und Landtagsabgeordnete, Angela Dorn, und der Landtagsdirektkandidat Frank Diefenbach von den GRÜNEN nahmen auch am Sommerfest teil.  In ihren Begrüßungsworten wurde der Zusammenhang von Landwirtschaft, Flucht und Klima deutlich thematisiert.

VÖL: Ökomodellregion als Chance für Südhessen

Hans Jürgen Müller vom VÖL

Einer der Höhepunkte des Sommerfests war der Beitrag von Hans-Jürgen Müller, Sprecher der Vereinigung Ökologischer Landbau in Hessen (VÖL). Die VÖL ist die Dachorganisation der in Hessen tätigen Ökoanbauverbände Bioland, Naturland, Demeter, Biokreis und Gäa und vertritt die Interessen des Ökologischen Landbaus in Hessen. In Hessen werden mehr als 100.000 ha Landwirtschaftsfläche ökologisch bewirtschaftet. Mehr als die Hälfte der Hessischen Ökobäuerinnen und Ökobauern haben sich einem der hessischen Ökoanbauverbände angeschlossen. Hans-Jürgen Müller berichtete von der  Arbeit der hessischen Ökoanbauverbände, die auch dazu beiträgt, den Ökolandbau in Hessen auszuweiten. „Mit dem Ausrufen weiterer Ökomodellregionen in Hessen macht die Landesregierung einen wichtigen Schritt, diese besonders klima- und umweltfreundliche Anbaumethode zu befördern“, sagte Müller bei der Veranstaltung. Er berichtete dabei auch von den Erfahrungen der nordhessischen Landkreise Kassel und Werra Meißner, die bereits seit längerem Ökolandbaumodellregion sind. „Die neue Ökomodellregion im Odenwaldkreis sollte sich das große Verbraucherinteresse an Ökoprodukten im Rhein-Main- Gebiet zunutze machen“, empfahl Müller in seinem Vortrag. Weitere wichtige Themen waren natürlich die anhaltende Dürre, die vor allem Rindvieh haltende Betriebe vor riesige Herausforderungen stellt. Außerdem zeigte der VÖL-Sprecher sich enttäuscht von den bisherigen Vorstellungen der EU-Kommission zur Weiterentwicklung der gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union. „Eine Antwort auf die aktuellen Herausforderungen des Klimawandels ist hier nicht zu erkennen“, sagte Müller dazu.

Vortrag von Franz Alt – Lust auf Zukunft

Dr. Franz Alt bei seinem Vortrag

Beim Vortrag von Dr. Franz Alt platze der große Saal im Gasthaus zur Krone in Zell beinahe aus allen Nähten. Der Zuspruch war riesig, sogar bei diesen hohen sommerlichen Temperaturen. Franz Alt verdeutlichte mit eindrucksvollen Beispielen bei seinem Vortrag, wie Klimawandel, Landwirtschaft und die Anzahl der Flüchtlinge zusammenhängen. Mittlerweile beträgt  die Anzahl der Klimaflüchtlinge mehrere Millionen weltweit. Diese Zahl werde noch weiter steigen, wenn die Energiewende nicht kommt. Eine ökologisch realistische Tagesschau müsste berichten, dass pro Tag  150 Tier- und Pflanzenarten ausgerottet werden und 86 Millionen Tonnen fruchtbarer Boden verloren geht. Täglich nimmt auch die Wüste um 50.000 ha zu. Die ökologische Landwirtschaft leistet ihren Beitrag zum Klimaschutz, so Franz Alt.

100 Prozent erneuerbare Energien

Alt hielt ein überzeugendes und fundiertes Plädoyer für die erneuerbaren Energien und begeisterte damit seine Zuhörerinnen und Zuhörer. Das Energieproblem ist die politische Herausforderung in der heutigen Zeit. Die SPD bezeichnete Franz Alt als Kohlepartei und die CDU als „ehemalige“ Atompartei, aber die Zukunft liege eindeutig bei den erneuerbaren Energien. Die GRÜNEN griffen die Zukunftsthemen auf, erklärte Alt. Er zitierte den ehemaligen Papst Benedikt mit dem Satz: „Solarenergie ist für die Bewahrung der Schöpfung wichtig“. Mittelfristig muss das Ziel 100 Prozent erneuerbare Energien sein, so Franz Alt. „Von Natur aus gibt es kein Energieproblem“.

Abschließend führte er aus, dass ein „schönes Leben“ für alle Menschen möglich sei und die „Lust auf Zukunft“ das politische Handeln bestimmen müsse.

Außerdem ist folgender Bericht im Odenwälder Echo erschienen: Nur ein Vorgeschmack: FRANZ ALT Friedens- und Öko-Mahner fordert konsequentere Schritte gegen Klimawandel