Kohleausstieg – Eine große Chance für  Deutschland, Hessen und den Odenwald

Nachfolgend veröffentlichen wir unsere Pressemitteilung zur Veranstaltung Kohleausstieg: Was bedeutet das für Deutschland, Hessen und die Region?

Bündnis 90/Die Grünen sehen in dem Kohleausstieg eine große Chance, endlich auf 100 % Erneuerbare Energien umzustellen und so Deutschlands Beitrag zum Erreichen der Pariser Klimaschutzziele zu verbessern. Obwohl Deutschland nur etwa 1 % der Weltbevölkerung ausmache, sei es für 5 % der historischen Treibhausgasemissionen verantwortlich, so Kaya Kinkel (MdL und Sprecherin für Energiepolitik), auf der gut besuchten Podiumsdiskussion zum Kohleausstieg im „Grünen Baum“ in  Michelstadt. Zu der Veranstaltung hatten Kreisverband Odenwald, die Michelstädter Grünen, die Grüne Jugend Odenwald und die Landesarbeitsgemeinschaft Umwelt eingeladen.

„Rückenwind für die Energiewende“

vlnr.: Kaya Kinkel, Jens Deutschendorf, Frank Diefenbach

Um die Pariser Ziele zu erreichen, müsse der Kohleausstieg schon vor 2038 vollzogen werden. Auch Jens Deutschendorf, Staatssekretär im Hessischen Energieministerium, attestierte „Rückenwind für die Energiewende“ und verwies insbesondere auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien, der für Beschäftigung und Wirtschaftstätigkeit im ländlichen Raum für große Potenziale sorge. Hessen habe sich von einem Schlusslicht zu einem Vorreiter der Energiewende in Deutschland gemausert – seit 2014 habe sich der Anteil Erneuerbarer Energien verdoppelt. Frank Diefenbach (MdL und zuständiger Abgeordneter für den Odenwald) unterstrich die großen Chancen für den Odenwald im Ausbau der Windenergie, um das Klimaschutzkonzept des Odenwalds endlich konsequent umzusetzen.

Energiewende hat viele Facetten

Eine konstruktive Diskussion mit dem Publikum ergab, dass der Kohleausstieg zu einer Energiewende mit verschiedenen Formen der Energieerzeugung führen muss. Die Energieeffizienz und die Wende im Verkehr kommen in diesen Debatten oft zu kurz, wie Kaya Kinkel am Beispiel des Scheiterns der Verkehrs- und Gebäudekommissionen auf Bundesebene anmerkte. Neue Ansätze, wie z. B. Power-to-X zur Speicherung und Wasserstofftechnologien in der Mobilität werden durch den rasanten wissenschaftlichen Fortschritt wichtige Alternativen und daher von der Landesregierung im Rahmen von Forschungsprojekten unterstützt, so Jens Deutschendorf.

Es geht um unsere Zukunft

Auch die Solarenergie plane die aktuelle Landesregierung nach Kräften zu unterstützen. Insgesamt resümierten die Grünen die Notwendigkeit eines schnellen Handelns, um zukünftigen Generationen eine Lebensgrundlage zu ermöglichen. Selbstverständlich müssen bei allen neuen Projekten bestehende Regeln zum Umweltschutz eingehalten werden. Gleichzeitig ist es jedoch auch klar, dass viele Arten vom rasanten  Klimawandel bedroht sind und hier aktiv gegengesteuert werden muss.

Der breite gesellschaftliche Konsens des Hessischen Energiegipfels von 2011 und gesellschaftliche Bewegungen wie „Fridays for Future“ drücken eine breite gesellschaftliche Unterstützung für Kohleausstieg und Energiewende aus.

Zum ersten Mal im Odenwald: Die Landesarbeitsgemeinschaft Umwelt, Energie und Naturschutz der Hessischen Grünen tagte in Michelstadt.