Können wir die ÖPNV-Verbindungen optimieren?

Bahnverbindungen Richtung Baden-Württemberg – Frank Diefenbach (MdL) wird aktiv

Dieser Tage wurden die Odenwälder Grünen mit den Anschlussproblemen der Odenwaldbahn Richtung Eberbach konfrontiert. Die Anfrage kam von einer jungen Familie, die nach Höchst im Odenwald ziehen wird. Wir freuen uns, wenn Familien in den Odenwald ziehen und die Odenwaldbahn benutzen. Die Anfrage gaben wir zur Klärung an Frank Diefenbach weiter.

Nach Angaben der Familie stellt sich der Sachverhalt wie folgt dar:
„In Kürze ziehen wir in den Odenwald (Höchst). Wir sind überzeugte ÖPNV-Nutzer. Wir haben viele familiäre usw. Verbindungen Richtung Baden-Württemberg (Region Stuttgart und Heilbronn). Eine Relation, auf der ja bis 2004 sogar noch Fernverkehrszüge fuhren. Gerne würden wir diese Strecke regelmäßig per Zug zurücklegen.

Heute ist die Situation aber so:
Die Odenwaldbahn kommt i. d. R. jede gerade Stunde um x : 15 in Eberbach an, teils auch x : 18 oder x : 20. Jede gerade Stunde um x : 15 fährt der RE 10a Mannheim – Tübingen über Heilbronn und Stuttgart in Eberbach ab. Man verpasst diesen Anschluss also um wenige Minuten. Stattdessen gibt es deutlich langsamere und umständlichere Verbindungen nach Heilbronn mit zwei weiteren Umstiegen in Mosbach-Neckarelz und Bad Friedrichshall oder gar mit einem Umweg über Osterburken. Zudem wird der RE10a momentan nicht durchgängig angeboten, sondern er fährt nur bis Heilbronn und nicht bis Stuttgart oder Tübingen. Unabhängig davon und auch unabhängig von der Frage, ob in Zukunft durch Ausweichgleise zumindest ein Stundentakt zwischen Erbach und Eberbach angeboten wird, ist doch diese Situation in Eberbach extrem unglücklich. Wenn zwei nur zweistündig fahrende Verbindungen so getaktet sind, dass man den Anschluss um ein Haar verpasst, fragt man sich doch, ob sich das nicht im nächsten Fahrplan ohne ganz viel Aufwand beheben lässt.“

Die Odenwaldbahn am Bahnhof Beerfelden-Hetzbach (Oberzent)

Unser Landtagsabgeordneter Frank Diefenbach wurde daraufhin aktiv und holte Informationen dazu ein. Er bekam folgende Antwort vom RMV:

„Grundsätzlich können wir den Wunsch nach einer Umsteigemöglichkeit von der Odenwaldbahn zur Linie RE10a nachvollziehen. Inklusive notwendiger Umsteigezeit (zwischen Odenwaldbahn an Gleis 5 und dem Abfahrtsgleis des RE10a Gleis 1 besteht ein entsprechender Fußweg) müsste die Odenwaldbahn etwa 10 Minuten früher als heute in Eberbach ankommen, um den Umstieg zu ermöglichen.

Der Fahrplan der Odenwaldbahn ist auf Anschlüsse innerhalb des RMV-Gebiets optimiert, die bei früherer Abfahrt verloren gingen (beispielsweise in Darmstadt Hauptbahnhof). Überdies existieren wegen der eingleisigen Infrastruktur zahlreiche Fahrplanabhängigkeiten. In Eberbach bestehen heute nach Ankunft der Odenwaldbahn innerhalb zehn Minuten Fahrtmöglichkeiten mit der S-Bahn sowohl in Richtung Osterburken als auch Heidelberg. Ebenso zu lokalen Buslinien. Eine frühere Ankunft in Eberbach würde somit für zahlreiche Fahrgäste eine Fahrzeitverlängerung bedeuten.

Aus den genannten Gründen wäre eine Verschiebung der Fahrzeit der Odenwaldbahn nach Eberbach für den absoluten Großteil der Fahrgäste nachteilig, weswegen wir die derzeitige Fahrplangestaltung beibehalten möchten“

Dieser Fall zeigt erneut die Komplexität des ÖPNV und die großen Schwierigkeiten, den berechtigten Wünschen der Fahrgäste gerecht zu werden. Trotz der negativen Stellungnahme des RMV werden wir weiterhin zur Optimierung der öffentlichen Verkehre am Ball bleiben.