Gemeinsam mit NABU und BUND rufen wir zum aktiven Artenschutz im Odenwald auf!
„Seit vielen Jahren haben Naturschützer dem Amphibientod an unseren Straßen den Kampf angesagt. In der ganzen Republik sind Naturschutzgruppen Jahr für Jahr aktiv, stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. Ohne dieses vielfache Engagement wäre es um unsere Frösche und Kröten deutlich schlechter bestellt.“ (NABU Deutschland)
Wieder unterwegs: Grasfrosch, Molche, Salamander und Erdkröten
Auch bei uns in der Region wandern Amphibien, sobald die Witterung milder wird. „Zuerst werden sich die Springfrösche auf den Weg machen, gefolgt vom Grasfrosch, den Molcharten und der Erdkröte, später kommen dann auch die Feuersalamanderweibchen hinzu“, weiß Martina Limprecht, Sprecherin des NABU Odenwaldkreis. Die Wanderungen sind immer abhängig von der Witterung. Denn die Tiere machen sich bei nächtlichen Temperaturen von über 5 bis 7 Grad C und bei Regen schon jetzt auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Da aber noch keine Amphibienschutzzäune an den Straßen stehen, wandern die Tiere ungehindert auf die Fahrbahnen und werden so zum Großteil Opfer des Straßenverkehrs.
Sicherheit vor Schnelligkeit!
Daher richten wir gemeinsam mit den Naturschutzverbänden die Bitte an alle Verkehrsteilnehmer, die bei Dunkelheit und Nässe auf der Straße unterwegs sind, die Augen offen zu halten. Wenn man nicht anhalten kann, um die Tiere über die Straße zu tragen, so hilft es schon, wenn man mit maximal 30 Kilometern pro Stunde langsam und vorsichtig fährt. Man muss wissen, bei Geschwindigkeiten über 30 km/h erleiden die Tiere ein sogenanntes Barotrauma. Die Amphibien werden dabei allein durch den Luftdruck der vorbeifahrenden Autos getötet. Die Tiere verenden qualvoll.
Wichtig: Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer um Beachtung der Warnschilder, die alsbald an den Bundes- und Landesstraßen gut sichtbar aufgestellt werden. Wir bitten, die Geschwindigkeit vor allem während der Hauptwanderzeit – nachts zwischen 19.00 Uhr und 7.00 Uhr morgens – in den ausgeschilderten Abschnitten deutlich zu reduzieren. Bei hohen Geschwindigkeiten können freiwillige Helfer, die im Dunklen oder in der Dämmerung unterwegs sind, oftmals nicht rechtzeitig erkannt werden.
Helfer*innen für die Sammelsaison 2018 gesucht!
Wer sich für aktiven Arten- und Tierschutz hier bei uns im Odenwaldkreis einsetzen möchte, kann das jetzt tun. Wir suchen noch Unterstützerinnen und Unterstützer, sowohl für die Sammlung der Amphibien als auch für das Stellen der Schutzzäune! Dies wird je nach Witterung ab Ende Februar der Fall sein.
Hilfe gerne erwünscht:
Wenn Sie bei der Amphibienwanderung mithelfen wollen, sind Sie herzlich willkommen. Der NABU Odenwaldkreis (Telefon 0162 – 96 716 94, Frau Limprecht oder Mail an limprecht.nabu@t-online.de) nennt Ihnen Kontaktpersonen für Ihren Wunschstreckenabschnitt. Ansprechpartner für den BUND Odenwald ist Herr Hoppe, erreichbar unter Telefon 06163 – 912174 oder per Mail an harald.hoppe@bund.net.
Aufklären und Wissen vermitteln
Übrigens bieten sowohl der NABU als auch der BUND vielfältige Informationen zum Thema Amphibienwanderung an. Gelegenheit für Grundschulen und Kindergärten, um Wissen über die heimischen Tiere zu vermitteln und um das Bewusstsein für die Umwelt vor der eigenen Haustür zu schärfen. So bietet der BUND beispielsweise ein Kinder-Umwelt-Diplom an.
Wenn Sie wissen möchten, wie Sie eine Veranstaltung mit NABU oder BUND planen oder wie Sie das richtige Infomaterial erhalten können, sind wir gern behilflich und stellen den Kontakt für Sie her. Melden Sie sich einfach bei uns unter kontakt@gruene-odenwald.de.