Der Arzt Paul Zander war ein glühender Hitlerverehrer, dies war der Grund dafür, dass nach dem Zweiten Weltkrieg die Paul-Zander-Klinik in Darmstadt wieder in Elisabethenstift umbenannt wurde. Eine weitere Beschäftigung von Paul Zander war daher in Darmstadt nicht mehr möglich. Eine klare und eindeutige Entscheidung, so die GRÜNEN.
So wurde ein guter Arzt, der sich zu seinem „Führer Hitler“ bekannte, nach Bad König geholt, da man hier einen Arzt brauchte. Hier hat er mehrere Jahre an der hiesigen Klinik gewirkt und das nach seinem Eid Nötige und vielleicht auch etwas mehr getan, um Kranken zu helfen. Bad König benötigte nach dem Krieg einen guten Arzt, da war es egal, ob er Nazi war oder nicht.
Als in den 1960er Jahren eine kleine Straße nach ihm benannt wurde, waren sich die damaligen Gemeindevertreter offenbar nicht der Affinität des Paul Zander zu Adolf Hitler bewusst, sonst hätten sie dies wahrscheinlich nicht getan, so die GRÜNEN.
Es ist nun nicht nur eine dahergesagte Bemerkung, sondern es ist eine öffentliche Rede zu seinem 25-jährigen Arztjubiläum, die Paul Zander bloßstellt. In dieser kommt folgender Satz vor, der sich auf das Geschenk einer Hitler-Büste bezieht: „Deshalb bin ich tief glücklich, dass man mir einen langgehegten Wunsch mit diesem wundervollen Geschenk seiner Büste gemacht hat, so dass ich diesen Mann immer wieder vor mir sehen kann […] Sein Leben und sein Vorbild haben eine aufreißende Bedeutung für mich gehabt.“ […]
Von diesen Äußerungen hat sich Paul Zander nie distanziert. Nach Ansicht der GRÜNEN war Paul Zander ein Alt-Nazi, ein glühender Bewunderer und geradezu gläubiger Anhänger Hitlers. Er war ein verblendeter Phantast.
Hier stellt sich letztendlich für die GRÜNEN Bad König und den Kreisverband die berechtigte Frage, warum man eine Straße nach ihm benannt hat. Haben sich hier die Entscheidungsträger nicht daran erinnert, dass Zander gerade wegen seiner Nazi-Vergangenheit in Bad König gelandet war?
Mit dem heutigen Wissensstand muss die Straße umbenannt werden, denn einen Straßennamen mit einem Hitlerverehrer wie Paul Zander zu belassen, wäre geschichtsvergessen und geschmacklos.
Die GRÜNEN sprechen sich klar für eine Umbenennung der Straße aus. Als Alternative könnte der Heimat- und Geschichtsverein einen alten Flurnamen aus dieser Gegend heraussuchen.
Die Stadt Bad König ist auch deshalb in der Pflicht, auf kommunaler Ebene ein Zeichen zu setzen. Man kann nicht einerseits mit einer Stolpersteinverlegung der Opfer der Nazis gedenken und gleichzeitig andererseits einen Hitlerverehrer wie Paul Zander weiterhin mit einem Straßennamen ehren. Dies wäre paradox.