Erstmals wurden in Deutschland rund 52 Prozent des Bruttoinlandsstromverbrauchs im ersten Quartal 2020 durch die Erneuerbaren Energien gedeckt. Diese Zahlen ergaben die Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden- Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Immer wieder wird bezweifelt, ob die onshore Wind Stromproduktion einen Beitrag zur Energiewende leisten kann. Die vorliegenden Zahlen belegen, dass die onshore Windanlagen der tragende Pfeiler der Stromproduktion sind.
Insgesamt wurden rund 77 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen im ersten Quartal 2020 erzeugt (2019: 67,1 kWh). Davon stammten fast 43 Mrd. kWh aus Wind onshore, gut 11 Mrd. kWh aus Biomasse, 9 Mrd. kWh aus Wind offshore, 7 Mrd. kWh aus Photovoltaik und 5 Mrd. kWh aus Wasserkraft. Der Rest entfiel auf biogene Siedlungsabfälle und Geothermie. Auf den „Wind-Rekord“ im Februar folgte der März mit außergewöhnlich vielen Sonnenstunden.
Nach Ansicht der Odenwälder Grünen ist eine Umstellung des Energiesystems auf preiswerte und klimaschonende erneuerbare Energien im Odenwaldkreis technisch möglich und ökonomisch ein Gewinn für alle.
Seit 2013 liegt dem Odenwaldkreis das integrierte Klimaschutzprogramm für unseren Landkreis vor. Dort heißt es wörtlich:
„Das Ziel 100% erneuerbare Wärme- und Stromversorgung kann bereits zum Jahr 2030 erreicht werden. Bilanziell kann bei einer vollständigen Erschließung regionaler Potenziale schon zum Jahr 2040 der Gesamtenergiebedarf des Odenwaldkreises (d. h. inkl. Verkehr) durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Dies geht einher mit massiven regionalen Wertschöpfungseffekten in Höhe von 860 Mi. Euro bis zum Jahr 2020 bzw. 11,6 Mrd. Euro bis 2050“.
Leider schlummert das Klimaschutzprogramm des Odenwaldkreises vor sich hin und wartet auf die konkrete Umsetzung. Zum Zeitpunkt der Konzepterstellung (2012) erzeugte der Odenwaldkreis bilanziell gesehen im Sektor Strom jedoch erst 11 % des Bedarfs über Erneuerbare Energieträger. Damit lag und liegt der Landkreis unter dem derzeitigen Bundesdurchschnitt (22,9 % im Jahr 2012). Ursache damals wie heute ist insbesondere der bislang nur in einem geringen Maße erfolgte Ausbau der Windkraftpotenziale.
Der Klimawandel ist mittlerweile spürbar in unserem Alltag angekommen. Alleine die Stadt Oberzent hat im Haushaltsjahr 2020 im Bereich des Waldes einen Einnahmeverlust von über 800.000 € zu verzeichnen.
Mehr heiße und trockene Tage im Sommer, mehr Niederschläge im Herbst und Winter oder mehr Extremwetter mit Hagel und heftigem Sturm – die Veränderungen des Klimas sind mittlerweile konkret messbar und spürbar.
Global denken und lokal handeln ist angesagt!