Angela Dorn: Es gibt viele gute Gründe im ländlichen Raum zu leben – Kultur ist existenziell

Odenwaldkreis – Beim ersten digitalen Neujahrsempfang konnten die Odenwälder Grünen die Landtagsabgeordnete und Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, als Gastrednerin begrüßen.“ Kunst und Kultur im Odenwaldkreis“ standen im Mittelpunkt der Rede.

Alexandra Benz (Breuberg) und Petra Neubert (Michelstadt) führten  durch das Programm und moderierten die  spannende  Diskussion über das Kulturleben im Odenwaldkreis.

Durch die Corona-Pandemie liegt die Kultur auch im Odenwaldkreis darnieder.  Mehrere Kulturschaffende aus der Region  schilderten ihre großen  Probleme und artikulierten ihre  Forderungen  an die Politik.  Was dringend  notwendig sei, so die Kulturschaffenden,  ist eine Rückversicherung für Veranstaltungen, die wieder abgesagt werden müssen. Auch fehle die Planungssicherheit für die nächsten Monate. Es mache sich auch eine Perspektivlosigkeit  unter den  Mitarbeiter*innen im Kulturbereich breit. Um Kulturveranstaltungen zu planen,  sind mehrere Monate Vorlaufzeit notwendig.

Dorn teilte mit, dass das Land Hessen einen Öffnungsplan für Kultureinrichtungen  erarbeitet habe.  Aber es werde Wert darauf gelegt, dass bundeseinheitlich vorgegangen wird.

Leider, so Dorn, setzen sich die großen Probleme der Corona-Pandemie aus dem Jahr 2020 auch in diesem Jahr fort. Das stellt  unsere   Kulturschaffenden vor große Herausforderungen. Es ist genug Geld vorhanden, um die Kultur in Hessen  zu unterstützen. Damit die Mittel auch ankommen, sollten möglichst jetzt Förderlotsen vor Ort eingesetzt werden.  Die Kultur ist ein wichtiger Wirtschaftszweig für das Land Hessen.

Weiter führte Dorn aus, dass Kultur für die Menschen von existenzieller Bedeutung ist.  Die Begegnung von Menschen trägt dazu bei, die Spaltungstendenzen in der Gesellschaft zu reduzieren. Die Rahmenbedingungen für Kultur im ländlichen Raum sollen verbessert werden, damit Institutionen und Akteure auch in diesen Regionen lebendige Kulturangebote für und mit den Menschen umsetzen können.

Der Kultursommer  Südhessen e.V., der Kulturkoffer, Autorenresidenzen und das „LandKulturPerlen“ Programm stärken die Kultur im ländlichen Raum.  Auch der Odenwaldkreis profitiert von diesen Programmen.

Kulturelle Teilhabe ist eine Frage der Chancen- und Bildungsgerechtigkeit. Mit dem Kulturkoffer wird ermöglicht, das Kinder- und Jugendliche an kostengünstigen oder kostenlosen Projekten in den Bereichen Musik, Theater, Tanz und Film teilnehmen können.

Damit im Sommer wieder  Open-Air-Veranstaltungen stattfinden können,  wird dies vom Land Hessen mit 10 Millionen € unterstützt. Das Spielstättenprogramm soll ermöglichen, dass auch vor weniger Zuschauern gespielt werden kann, und die Veranstalter trotzdem kostendeckend arbeiten können.  

Abschließend erklärte die Ministerin für Wissenschaft und Kunst,  dass es viele gute Gründe gibt, im ländlichen Raum zu leben und dazu gehöre die Kultur vor Ort.