GRÜNE stellen Anfrage zur Zukunft der Schulbetreuung und Verpflegung.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreistag des Odenwaldkreises hat eine Anfrage eingereicht, um sich über den Stand der Vorbereitungen zur Umsetzung des bundesweiten Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab dem Schuljahr 2026/27 zu informieren. Zudem möchten die GRÜNEN erfahren, wie es um die Qualität der Schulverpflegung im Kreis steht. „In genau vier Wochen beginnen in Hessen die Sommerferien. Ein guter Zeitpunkt also, um Bilanz zu ziehen“, erklärt Frank Diefenbach, schulpolitischer Sprecher der Fraktion.

Konkret möchten die GRÜNEN wissen, welche Schulen im Kreis ihre Betreuungszeiten noch ausweiten und Gruppen vergrößern müssen, um den Rechtsanspruch zu erfüllen. Dabei interessiert sie insbesondere, wie viele zusätzliche Plätze geschaffen werden müssen, um bestehende Wartelisten abzubauen.

Auch der Wechsel zu freien Trägern in der Schulbetreuung steht im Fokus. Die Fraktion fragt nach den Erfahrungen mit dem Trägerwechsel und wie die sogenannte Rückfallträgerschaft organisiert ist, also wer einspringt, wenn ein Träger ausfällt. „Wir brauchen klare Strukturen und verlässliche Partner, damit die Betreuung auch bei Ausfällen gesichert bleibt“, betont Diefenbach.  

Ein weiterer Punkt betrifft die Ressourcenausstattung: Wann ist mit zusätzlichen Mitteln vom Land zu rechnen, und wie wirken sich diese auf die Platzkapazitäten aus? Welche Schulen haben bereits zusätzliche Plätze geschaffen?

Die GRÜNEN erkundigen sich zudem nach den Rahmenbedingungen für die Ferienbetreuung und wie Träger für den sogenannten „Feriencampus“ ausgewählt werden. Auch die Qualität der Betreuung ist Thema: Welche Inhalte umfasst der neue Zertifikatslehrgang für Betreuungspersonal, wie viele Personen sollen daran teilnehmen und welche langfristigen Effekte werden erwartet?

Besondere Aufmerksamkeit gilt den Förderschüler*innen: Welche Herausforderungen bestehen bei der Umsetzung des Rechtsanspruchs für diese Gruppe und wie werden fehlende landesweite Regelungen im Odenwaldkreis genutzt, um flexible Lösungen zu schaffen? „Gerade Kinder mit besonderem Förderbedarf dürfen beim Ausbau der Ganztagsbetreuung nicht vergessen werden“, mahnt Diefenbach.

Ein weiterer Schwerpunkt der Anfrage liegt auf der Schulverpflegung. Die GRÜNEN wollen wissen, ob es Programme zur Förderung gesunder Ernährung gibt, etwa in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung oder im Rahmen des EU-Schulprogramms. Zudem wird nach den durchschnittlichen Kosten für ein Mittagessen an Grund- und weiterführenden Schulen gefragt sowie nach der finanziellen Beteiligung des Kreises. Auch die Ausstattung der Mensen und die Organisation der Essensausgabe stehen auf dem Prüfstand: Entspricht die Infrastruktur der Schüleranzahl? Wird regelmäßig evaluiert? Schließlich interessiert die Fraktion, ob es politische Bestrebungen gibt, ein kostenfreies Mittagessen für alle Schüler*innen im Kreis einzuführen. „Gesunde Ernährung darf keine Frage des Geldbeutels sein“, so Diefenbach. „Ein kostenfreies Mittagessen für alle wäre ein wichtiger Schritt zu mehr Bildungsgerechtigkeit“, erklärt er abschließend