Gemeinsame Pressemitteilung der Grünen im Kreistag und der Landtagsabgeordneten Katy Walther und Martina Feldmayer (BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN)

Sperrung der Zeller Brücke belastet Odenwaldkreis massiv – Grüne im Hessischen Landtag bringen Anfrage zur Situation im Odenwaldkreise ein.

Die Sperrung der Zeller Brücke belastet Pendler, Schüler, Radfahrende und den Bahnverkehr im Odenwaldkreis erheblich. Die GRÜNEN fordern daher entschlossenes Handeln, um kurzfristig Mobilität zu sichern und langfristig nachhaltige Lösungen zu schaffen. „Die aktuelle Situation zeigt, wie fragil unsere Infrastruktur ist. Wir müssen jetzt schnell handeln und gleichzeitig die richtigen Weichen für die Zukunft stellen“, so Dr. Jonas Schönefeld, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Kreistag.

„Direkt nach der Brückensperrung wurden sehr zeitnah Umleitungen für Autofahrerinnen und Autofahrer eingerichtet, das war gut und notwendig. Für Radfahrende ist jedoch auch heute, nach der Sperrung des Fahrradweges, immer noch keine Umleitungsstrecke ausgewiesen. Das zeigt, dass Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sowohl im Pendelverkehr als auch im touristischen Verkehr auf dieser zentralen Verkehrsachse offensichtlich als weniger wichtig angesehen werden“, kritisiert Schönefeld. Für den stark frequentierten Fernradweg R4 fordern die GRÜNEN daher, schnellstmöglich temporäre Umleitungen zu prüfen und einzurichten, die sowohl die Sicherheit als auch die Erreichbarkeit für den Radverkehr gewährleisten. „Menschen, die mit dem Rad unterwegs sind dürfen nicht länger übersehen werden. Gerade in Krisensituationen brauchen wir sichere Radverbindungen“, betont Schönefeld. Konkret regen die GRÜNEN an, zu prüfen, ob eine temporäre Umleitung durch Zell und entlang der B45 möglich und sinnvoll wäre, etwa durch die Abtrennung einer Fahrspur als Zwei-Richtungs-Radweg. Auch eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 60 sowie die Einrichtung eines Fahrradstreifens zwischen Michelstadt und Zell sollten in die Überlegungen einbezogen werden. „Der R4 ist eine wichtige Verbindung für Alltags- und Freizeitradler. Eine schnelle Lösung ist nicht nur im Sinne der Verkehrssicherheit, sondern auch ein klares Signal für eine zukunftsfähige Mobilität im ländlichen Raum“, so Schönefeld weiter.

Auch der Bahnverkehr darf nicht ruhen: Ein eingeschränkter Betrieb bis Bad König soll als Übergangslösung dienen. Parallel dazu muss das Angebot „Garantiert mobil“ stärker beworben und der Austausch mit Betroffenen – etwa durch einen Runden Tisch – intensiviert werden. Die GRÜNEN fordern zudem die zügige Umsetzung der Erbacher Erklärung und die Prüfung weiterer Bahnprojekte wie einem zweigleisigen Ausbau zwischen Wiebelsbach und Hanau. „Wir GRÜNE stehen für ‚Erhalt vor Neubau‘. Dass wir nicht einmal bestehende Strecken erhalten können, macht den geplanten Ausbau der B45 bei Groß-Umstadt völlig absurd“, so Schönefeld. „Stattdessen brauchen wir Investitionen in die Odenwaldbahn und den ÖPNV.“

Auch die für den Landtag zuständige Abgeordnete Martina Feldmayer und die verkehrspolitische Sprecherin Katy Walther (beide Bündnis 90/DIE GRÜNEN) wollen wissen, wie es nun weitergeht und haben entsprechende Fragen an die Landesregierung eingebracht:

„Bis vor kurzem galt die Zeller Brücke noch als sicher. Diese Information hatten wir zumindest von der Landesregierung, die wir in einem Berichtsantrag zum Zustand der Brücken am 24.11.24 Hessen befragt haben. Wir wollen wissen, wie es zu der offensichtlichen Fehleinschätzung kommt“, so Walther.

„Die Landesregierung kann bis jetzt noch keine Zeitplanung für einen Ersatzneubau skizzieren. Wir wollen wissen, wann damit zu rechnen ist und welche konkreten Aufgaben die Task Force hat“, so Feldmayer.

Die Umfahrung der Strecke bedeutet eine enorme Belastung, nicht nur für die Verkehrsteilnehmenden, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger in Zell. Wir fragen, was die Landesregierung unternimmt, um die Menschen vor Ort zu entlasten.

Ein wesentlicher Punkt der Anfrage betrifft mögliche Pläne zur Verdichtung des Zugverkehrs zwischen Erbach und Wiebelsbach. „Damit greifen wir auch eine zentrale Forderung der Odenwaldbahn-Initiative auf,“ so Walther und Feldmayer weiter. Zudem fragen die GRÜNEN nach der Möglichkeit eines langfristigen Ausbaus des Bahnverkehrs im Odenwaldkreis, um die Verkehrsinfrastruktur zu entlasten und resilienter zu gestalten.

 „Wir setzen uns dafür ein, dass die Verkehrsinfrastruktur im Odenwaldkreis nicht nur kurzfristig verbessert wird, sondern auch langfristig resilient und nachhaltig gestaltet wird. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Mobilität zu jeder Zeit sicher gewährleistet ist,“ so Feldmayer und Walther abschließend. Die vollständige Anfrage finden Sie hier Kleine Anfrage .