Wir starten mit unserem Neujahrsempfang in das politische Jahr 2018

Petra Neubert und Jonas Schönefeld beim Neujahrsempfang 2018

Im vollbesetzten Gasthof „Zur Krone“ in Bad König/Zell haben wir zum diesjährigen  Neujahrsempfang den profilierten Europapolitiker Martin Häusling als Gastredner willkommen geheißen. Außerdem waren der Landrat des Odenwaldkreises, Frank Matiaske und Vertreter/innen verschiedener Parteien und gesellschaftlicher Organisationen unserer Einladung zum traditionellen Sektempfang gefolgt.

GRÜNE Ziele für 2018

Das GRÜNE Sprecherteam Petra Neubert und Jonas Schönefeld hat den Rahmen für unsere Ziele hier im Odenwaldkreis abgesteckt:

den Klimaschutz, die Stärkung der ökologischen Landwirtschaft und des Verbraucherschutzes, die Ökomodellregion Darmstadt-Dieburg/Odenwald, die Sicherung der  Existenz der lokalen Landwirte, den Tierschutz und die Energiewende.

Martin Häusling macht Mut!

Martin Häusling beim Neujahrsempfang 2018

Unser Gastredner Martin Häusling erklärte, dass der ländliche Raum stärker gefördert  werden müsse. Die digitale Infrastruktur und der ÖPNV seien dafür lebenswichtig.

In der gemeinsamen Bewerbung des Odenwaldkreises und des Landkreises Darmstadt-Dieburg als Öko-Modellregion sieht er eine sehr gute Chance. Und so appellierte unsere Fraktionssprecherin der GRÜNEN Kreistagsfraktion, Elisabeth Bühler-Kowarsch, anlässlich des Neujahrempfangs an unsere anwesende zuständige Landtagsabgeordnete Sigrid Erfurth, die Bewerbung der beiden Landkreise als Öko-Modellregion beim Land Hessen wohlwollend zu unterstützen.

Missverhältnisse!

Völlig unverständlich ist es, erklärt Martin Häusling, dass in Europa jedes Land zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zukünftig für die Rüstung ausgeben soll. Allein durch den Brexit fehlen dem europäischen Haushalt derzeit 14 Milliarden Euro. Europa gibt im Jahr 56 Milliarden Euro für die Landwirtschaft aus. Dieses Geld sollte vielmehr für die Erbringung von Umweltleistungen an die Landwirtschaft gezahlt werden, so der Appell von Martin, und nicht als „Grundeinkommen“ für den Besitz landwirtschaftlicher Flächen.  Die derzeitig vorherrschende Landwirtschaft trage mit dazu bei, dass die Bienen zu wenig Nahrung finden und ein starker  Insektenrückgang zu verzeichnen sei. Dies bedeute sehr negative Auswirkungen auf unser Ökosystem. Auch der Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung bringe große Risiken für die Menschen mit sich, denn mittlerweile werde in der Landwirtschaft doppelt so viel Antibiotika eingesetzt wie in der Humanmedizin. „Das billige Fleisch wird uns zukünftig teuer zu stehen kommen“, wenn Antibiotika beim Menschen nicht mehr wirken.

Über Hähnchen in Afrika bis zum Palmöl

Wer die  bäuerliche Landwirtschaft in Afrika mit Billigexporten von „Hähnchen- Abfällen“ überschwemme, die in Europa nicht gegessen werden, trage mit dazu bei, dass die Fluchtursachen erhöht werden, mahnte Martin an. Die GRÜNEN treten deshalb  dafür ein, dass die Fluchtursachen in Afrika bekämpft und die afrikanische Landwirtschaft vor Ort unterstützt wird – anstatt diese mit europäischen Steuergeldern zu vernichten.

Martin hofft, dass das Europaparlament in der nächsten Woche beschließen wird, dass das Palmöl bis zum Jahr 2025 nicht mehr für Bio-Treibstoff verwendet werden darf. Palmölplantagen in den Entwicklungsländern haben verheerende Folgen für die dortigen Ökosysteme und folglich für das Weltklima.

Europa. Welches Europa?

Die soziale Komponente in Europa muss nach Ansicht von Martin Häusling  dringend verstärkt in den Fokus der Politik kommen, damit Europa bei den Bürgerinnen und Bürgern wieder mehr Anklang findet. Bei der Europawahl 2019 müssten die Wählerinnen und Wähler für Europa einmal mehr begeistert werden.

Nord- und Südhessen können die Zukunft einer regionalen Landwirtschaft prägen

Abschließend erklärte Häusling, dass Süd- und Nordhessen zentral in Europa liegen. Diese ländlichen Regionen haben Zukunft und „Jeder Bauernhof, der verloren geht, ist ein Verlust für eine andere Landwirtschaft“.

Grußworte aus Kommunal-, Landes- und Bundespolitik und ein Statement der Landjugend Odenwald

Kurze Grußworte zum neuen Jahr hörten die Gäste von Hedwig Seiler für die Bad Königer GRÜNEN, von Thomas Väth, dem Bürgermeisterkandidat der GRÜNEN in der neuen Stadt Oberzent, von Elisabeth Bühler-Kowarsch für die Kreistagsfraktion,  von Sigrid Erfurth, der zuständigen Landtagsabgeordneten und von Daniela Wagner, der zuständigen Bundestagsabgeordneten für den Odenwaldkreis.

Zum Abschluss des Neujahrsempfangs richtete Bettina Koch, Sprecherin der Odenwälder Landjugend, einen Appell mit den aktuellen Sorgen und Nöten der Landwirtinnen und Landwirte an die anwesenden Politiker und Gäste .

Wir GRÜNE im Odenwald sind jederzeit für einen Dialog mit allen gesellschaftlich relevanten Gruppen vor Ort offen.


Das Odenwälder Echo hat über den Neujahrsempfang berichtet, hier der Artikel.