Grüne Mobilitätsgarantie für den ländlichen Raum

Grüne wollen bessere Verkehrsanbindung ländlicher Regionen
Abgeordnete schlagen «Regionale Mobilitätsgarantie» vor

BERLIN (AFP) – Die Grünen fordern eine bessere Verkehrsanbindung ländlicher Regionen. In einem Konzept von Grünen-Bundestagsabgeordneten für eine Verkehrswende auf dem Land, das den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND; Dienstagsausgaben) vorliegt, heißt es, während in den Städten neue Mobilitätsdienste entstünden und das Angebot bei Bussen und Bahnen ausgebaut werde, werde der öffentliche Nahverkehr auf dem Land «immer weiter ausgedünnt». Viele Menschen seien deswegen auf ein Auto angewiesen. «Wer kein Auto fahren will oder sich kein Auto leisten kann, steht vor großen Problemen», heißt es in dem Grünen-Strategiepapier.  Der Plan sieht deswegen eine «Regionale Mobilitätsgarantie» vor.  Notwendig seien «mindestens ein stündlicher Takt zwischen den Mittelzentren und flexible Angebote bis zur Haustür».
 
Strukturschwache Regionen sollten durch gezielte Förderung bei der Umsetzung unterstützt werden.

Durch «Mobilitätsstationen» sollten alle verfügbaren Verkehrsmittel besser vernetzt werden. «An Mobilitätsstationen, die vor allem an Bahnhöfen entstehen können, sollen verschiedene Angebote von Bus und Bahn bis hin zu Taxen und Leihrädern gebündelt zur Verfügung stehen», heißt es in dem Papier. Die Grünen wollen den Ausbau von Bahnhöfen im ländlichen Raum zu Mobilitätsstationen mit bis zu 100 Millionen Euro im Jahr fördern. Die Bahn müsse zudem durch die Reaktivierung stillgelegter Strecken und die Elektrifizierung zurück in die Fläche kommen und solle damit zum «Rückgrat der Verkehrswende» werden, fordern die Grünen. Die Investitionsmittel sollten auf zunächst drei Milliarden Euro angehoben und dann schrittweise weiter erhöht werden.

Außerdem solle der Aufbau von öffentlichen Ladesäulen für Elektroautos stärker gefördert werden. Die Kaufprämie für E-Autos solle verdoppelt werden.

Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Stephan Kühn, sagte den RND-Zeitungen, die Verkehrswende dürfe «nicht an Stadtgrenzen Halt machen, sondern muss auch im Umland, in ländlichen Regionen für bezahlbare, zuverlässige und klimafreundliche Mobilität sorgen». Dort würden sich viele Menschen «sprichwörtlich abgehängt» fühlen.